berlin ringstadt

  • Lageplan der Ringstadt
  • Perspektive der Städtebautypologie
  • Entfernungs-Zeit-Diagramm

berlin ringstadt

Städtebau

Die Ringstadt, entworfen im dynamischen Spannungsfeld zwischen dem Autobahn- und Eisenbahnring, wird in ihrer Eigenständigkeit gestärkt, um gegenüber der Kernstadt und ihren fingerförmigen Auswüchsen Profil zu entwickeln und das Zerlaufen der Stadt im Ring aufzufangen.

Der Speckgürtel um Berlin wuchert. Die nahe Stadt ist das Saatgut; günstige, freie Flächen sind das Substrat, schnelle Verkehrsanbindungen der Dünger. Es existiert keine Metropole ohne entsprechendes Umland; die Dynamik der Umlandwanderung ist nicht zu stoppen, allenfalls zu steuern. Stadt und Landschaft deformieren sich im Sog der Beschleunigung, der Maßstab der Wahrnehmung ist die Wegzeit. Die Entlegenheit peripherer Lagen hebt sich auf. Die Peripherie ist gleichzeitig Bindeglied zwischen Stadt, Kulturlandschaft und Region, sowie Ort des überregionalen Umschlages.

Die Ringstadt, entworfen im dynamischen Spannungsfeld zwischen dem Autobahn- und Eisenbahnring, wird in ihrer Eigenständigkeit gestärkt, um gegenüber der Kernstadt und ihren fingerförmigen Auswüchsen Profil zu entwickeln und das Zerlaufen der Stadt im Ring aufzufangen. Autobahn und Schiene bilden eine scharfe räumliche Grenze aus, die einen Ansatz für die Kontrolle der Zersiedelung des weiten und offenen Umlandes bietet. Die Ränder zu den verschiedenen Landschaftsräumen (Heide, Wald, Park, ...) werden gezielt herausgearbeitet. Das Prinzip der Maximierung dieser Grenzflächen trägt den wesentlichen Motiven des Umzuges ins Umland, der Sehnsucht nach Natur und Landschaft, Rechnung, ohne die Dichte der Bebauung zu opfern.

Drei Bebauungs- und Freiraumtypologien strukturieren, von den Rändern ausgehend, das Gebiet: Eine Doppelmembran aus freistehenden Hochhäusern und dahinterliegenden Superblöcken zum weiten Landschaftsraum bietet öffentliche und gemeinschaftliche Freiräume. Feinporig aufgebrochene Kanten zum Waldrand ermöglichen intime Naturkontakte. Ein teppichartige Patiobebauung in den Innenbereichen schafft auf minimierter Fläche private Freiräume und bietet gleichzeitig die notwendige Flexibilität für verschiedenste Mischnutzungen. Fingerartige Parkstreifen wahren auch hier den Bezug zur Landschaft.