moving targets

  • Regionalpark Barnimer Feldmark

moving targets

Freiraumplanung

moving targets ist die Suche nach einem Gestaltungsansatz für eine großräumige Landschaft im Spannungsfeld zwischen Peripherie und Metropole, Landschaft und urban sprawl. Als Beispielraum dient der Regionalpark Barnimer Feldmark nordöstlich von Berlin. Hinter diesem Ansatz steht die Überzeugung, dass in Zeiten, in denen es der restriktiven Raum- und Landschaftsplanung nicht gelungen ist, die gegenwärtigen Siedlungsprozesse zu steuern oder gar zu verhindern, und darüber hinaus die öffentlichen Finanzen kaum noch Handlungsspielräume eröffnen, Konzepte gesucht werden müssen, die interessenausgleichend und finanziell wenig aufwendig, die einfach und positiv sind und dennoch die Landschaft und ihren vielschichtigen Ausgleichswert gerade in Ballungsräumen ernst nehmen.

An den Achsen, stadtauswärts, lagern sie sich an: die Gewerbeparks, Fastfood-Restaurants, Möbelhäuser, Tankstellen und ETAP-Hotels. Kolonien gleich besetzen sie Neuland egozentrisch und stolz, bisweilen auch ein wenig eitel. Sie lieben bunte Fahnen und große Zeichen. Sie nehmen in Besitz, selbstbewusst stecken sie ihre claims ab. Hier wird das Profane bedeutungsvoll, schaffen es McDonalds und Möbel Hübner sogar auf Straßenschilder. Felder grenzen an diese neuen Kolonien, besetzen die Zwischenräume, mal kleinräumig idyllisch, mal wüstengleich ausgeräumt. Über allem der Himmel. Einflugschneisen und Stromtrassen. Der Blick geht weit, trifft auf Alleen, Hecken und die Zeichen der Kolonialisten. Landschaft der abrupten Schnitte und konträrer Viskositäten. Eine Autominute liegt zwischen der Warenwelt mit Parkplatz und dem verschlafenen Dorf inmitten wogender Felder, zwischen Drive-thru und Dorfkneipe, zwischen BigMac und Soljanka.

moving targets ist die Suche nach einem Gestaltungsansatz für eine großräumige Landschaft im Spannungsfeld zwischen Peripherie und Metropole, Landschaft und urban sprawl. Als Beispielraum dient der Regionalpark Barnimer Feldmark nordöstlich von Berlin. Hinter diesem Ansatz steht die Überzeugung, dass in Zeiten, in denen es der restriktiven Raum- und Landschaftsplanung nicht gelungen ist, die gegenwärtigen Siedlungsprozesse zu steuern oder gar zu verhindern, und darüber hinaus die öffentlichen Finanzen kaum noch Handlungsspielräume eröffnen, Konzepte gesucht werden müssen, die interessenausgleichend und finanziell wenig aufwendig, die einfach und positiv sind und dennoch die Landschaft und ihren vielschichtigen Ausgleichswert gerade in Ballungsräumen ernst nehmen.

moving targets sind einfache, über die Landschaft verteilte und von Landwirten angelegte Module, die auf einjährig stillgelegten Landwirtschaftsflächen basieren. Auf diese Weise entstehen Stationen in der Landschaft, die als Imageträger und Ausflugsziele des Regionalparks dienen, temporäre Ziele für eine Saison: moving targets.

Das Konzept der moving targets verfolgt drei Hauptziele: Es sollen Räume in einer weitgehend ausgeräumten Landschaft geschaffen werden. Räume, die auch als Räume der Möglichkeiten bezeichnet werden können, denn sie sollen offen sein für unterschiedlichste Inhalte, Wünsche, Bilder und Interessen, offen auch für Aktivitäten und Aneignungen. Durch die Fokussierung dieser kreativen, aber auch finanziellen Potentiale auf wenige, einfach zu begreifende Module, soll der Versuch unternommen werden, neben einer temporären Ereignislandschaft, eine mit langfristigen Strukturen angereicherte moderne Kulturlandschaft aufzubauen. Eine Kulturlandschaft, die die heutigen ökonomischen Realitäten reflektiert und nicht die romantische Sehnsucht nach tradierten Bildern. Im günstigsten Fall entsteht auf diese Weise eine modulare Landschaft, die von einem Netzwerk von Akteuren geschaffen und getragen wird und so schließlich dazu beiträgt, ein eigenständiges und zugkräftiges Image für den Regionalpark Barnimer Feldmark aufzubauen.