urbane sequenzen
urbane sequenzen
Architektur / Städtebau
Untersuchung über Stadt und deren Wahrnehmung mit Hilfe von Wegen, Routen und Verkehrsinfrastruktur: Sequenzen. Am Beispiel und konkreten Ort U-Bahnhof Bernauer Str. / Mauerstreifen. Entwicklung eines Entwurfes aus vier solcher, programmatisch und räumlich sich kreuzenden und überschneidenden Wahrnehmungslinien.
Sequenzen sind eine Aufeinanderfolge von Ereignissen, Bildern oder Orten, sie formen eine lineare Wahrnehmung.
Anhand von Sequenzen wird in diesem Projekt Stadt untersucht. Diese Art von Wahrnehmungsinstrument entsteht durch eine
Bewegungslinie, die den Weg eines Menschen durch die Stadt nachvollzieht. Durch diese Bewegung wird ein städtischer Raum auf
eindeutige, einmalige und individuelle Art erfahren. Zusätzlich verknüpft eine Sequenz einen Ort an diesem Weg mit anderen
entlang des Weges. Die Intentionen des Menschen, der sich auf den Weg macht, und die lineare Verknüpfung von Orten und Ereignissen
entlang der Sequenz, lassen eine programmatische Erwartungshaltung darüber entstehen, welche Aktivitäten und Ereignisse an Orten
der Sequenz möglich sind. So kann eine Sequenz einen Ort mit Programm besetzen. Eine Stadt gleicht einem Geflecht solcher Wegsequenzen.
Diese Sequenzen haben unterschiedliche Ziele, Ursprünge und Richtungen und sie werden durch unterschiedliche Absichten und
Erwartungen ausgelöst. Deswegen kann ein Ort an dem sich Sequenzen kreuzen und überlagern mehrfach und unterschiedlich gelesen,
verstanden und benutzt werden.
Am U-Bahnhof Bernauer Straße der U-Bahnlinie 8, die dort den Mauerstreifen kreuzt, wird das Instrument der Sequenz dazu benutzt
den Ort zu untersuchen und eine Raum-Programm-Choreografie zu entwickeln. Ausgangspunkt ist zum einen die Sequenz, die die
U-Bahnlinie mit der verlängerten Straßenbahnlinie verknüpft und zum anderen diejenige, die den ehemaligen Mauerstreifen
als landschaftlich geprägten Spaziergang interpretiert. Zwei weitere Sequenzen ergänzen das Szenario: sie untersuchen
einerseits das kinetische Erleben auf einer Skatingbahn und andererseits die Vernetzung verschiedenster städtischer
Dienstleistungen. Durch die Verflechtung der vier Sequenzen entsteht eine komplexe urbane Situation, eine Stadtlandschaft
der Möglichkeiten.